Lehrstuhl für Maschinenelemente, Getriebe und Tribologie

Untersuchung schmitzbehafteter Radialwellendichringe


Prüfzelle mit Beaufschlagungseinheit

Wir untersuchen den Einflüssen von abrasiv wirkenden Partikeln im Dichtring-Wellen-Kontakt. Neben dem Einfluss verschiedener Partikel auf den Dichtkontakt spielt hierbei vor allem die Beaufschlagungsmethode eine wichtige Rolle. Um diese Einflüsse besser untersuchen bzw. verstehen zu können, wurde am MEGT eine Schmutzbeaufschlagungszelle entwickelt. Mit dieser kann der Radial-Wellendichtring mit einem Fluid, dem definiert Schmutz zugeführt wurde, beaufschlagt werden.

Diese Prüfzelle besteht aus einem Ölraum, der zu einer Seite durch die Prüfdichtung und zur anderen Seite durch eine Sekundärdichtung abgedichtet ist. Auf der Prüfdichtungsseite wird die Beaufschlagungseinheit an der Prüfzelle angeschraubt. In der Beaufschlagungseinheit sind über den Umfang acht Düsen angeordnet, über die der Prüfling mit dem Schmutzmedium beaufschlagt wird. Die Prüfzellen sind modular aufgebaut und können ohne Beaufschlagungseinheit auch zur Förderwert- und Leckagemessung für unterschiedlichste Dichtringgrößen eingesetzt werden. 
Es sind sechs Prüfzellen mit Schmutz-Beaufschlagungseinheit vorhanden.

Schmutzwasseraggregat

Das Schmutzmedium kann mit dem selbstentwickelten Schmutzwasseraggregat in definierten Perioden zu den entsprechenden Prüfzellen gepumpt werden. Das Aggregat setzt sich zusammen aus einem Schmutzwasserbehälter und einer Pumpe, die zur Förderung des Mediums dient. Des Weiteren ist ein Rührerantrieb verbaut, der für eine ausreichende Durchmischung des Schmutzwassers sorgt und ein Absetzen der Schmutzpartikel verhindert. Über einen Bypass kann der geförderte Volumenstrom an den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden.

Bürstendosierer

Zusätzlich zu dem Schmutzwasseraggregat existiert am MEGT ein Bürstendosierer. Mit Hilfe dieser Dosiervorrichtung kann ein Gasstrom (Luft) kontinuierlich mit einer definierten Menge Staub beladen werden. Dazu wird die Staubfüllung mit Hilfe eines Dosierkolbens, dessen Vorschub variabel einstellbar ist, in Richtung einer rotierenden Bürste bewegt. Durch die Rotation der Bürste wird eine definierte Staubmenge von der Staubfüllung abgetragen und an den vorbeiströmenden Luftstrom abgegeben.
Die mit Schmutzpartikeln kontaminierte Luft wird über ein Verteilersystem auf die angeschlossenen Prüfzellen verteilt. Die einzelnen Ausgänge des Verteilersystems werden mittels softwaregesteuerten Magnetventilen geöffnet bzw. geschlossen. Der Antrieb und das Verteilersystem des Bürstendosierers sind automatisiert und die Dosiermenge/-zeit kann je nach Anwendungsfall eingestellt werden.

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